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OWM und OMG üben Kritik an IVW-Ausstiegsplänen von Wochenmagazinen

Die vier großen Printtitel 'Focus', 'Stern', 'Spiegel' und 'Zeit' haben heute (30.10.2018) angekündigt, zum Jahresende 2018 aus dem Heftmeldeverfahren der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.) auszusteigen. Damit würden ab 2019 keine heftbezogenen Auflagen mehr ausgewiesen. Die Verlage begründeten ihre Entscheidung damit, dass heftbezogenen Auflagen im Anzeigenmarketing keine große Rolle spielen und die Daten zu negativer Berichterstattung in der Fachpresse führen würden.

Die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) und die Organisation der Mediaagenturen (OMG) reagieren auf diesen Vorstoß mit Kritik. Sie fordern die betroffenen Verlage Burda, Gruner + Jahr, Spiegel und Zeit auf, ihre Kündigungen umgehend rückgängig zu machen und dem Werbemarkt auch künftig diese relevanten Planungsdaten zur Verfügung zu stellen.

"Die Prüfung der von den Verlagen gemeldeten Auflagen durch die IVW als unabhängige Prüfinstanz ist ein unverzichtbarer Bestandteil im Markt", sagt Joachim Schütz, Geschäftsführer OWM. "Planung und Einkauf erfolgen im Anzeigenmarkt nach garantierten und geprüften Auflagen, die daher nach wie vor ein wichtiges Kriterium für die Titelselektion darstellen. Ein Rückzug der Verlage aus dieser unabhängigen Auflagenprüfung führt zu Intransparenz und ist für die werbenden Unternehmen nicht hinnehmbar. Die betroffenen Verlage schneiden sich ins eigene Fleisch."

Klaus-Peter Schulz, Geschäftsführer OMG, ergänzt: "Der Entschluss, aus dem Meldeverfahren für Heftauflagen auszuscheiden, könnte die Gattung Print nachhaltig beschädigen. Besonders bedauerlich ist, dass sich gerade journalistisch hochwertige Titel damit in einen klaren Wettbewerbsnachteil begeben. Heftbezogene Auflagen zählen zu den wichtigsten Leistungsnachweisen und Steuerungsparametern in der Printplanung und vor allem im -einkauf. In Zeiten, da Werbung immer präziser und granularer ausgesteuert und adressiert wird, bedeutet dies eine Kehrtwende gegen die aktuelle Marktentwicklung. Statt den Marktkonsens über deren Ausweisung einseitig aufzukündigen, wäre es zielführender, konstruktiv in die Diskussion über die Vergleichbarkeit von Leistungsdaten aus verschiedenen Gattungen einzusteigen."