ANZEIGE

Vor dem Hintergrund der Abschaffung des Nebenkostenprivilegs können sich 40 Prozent der betroffenen Kabel-TV-Haushalte einen Wechsel der TV-Empfangsart vorstellen - Foto: iStock Photo

Vor dem Hintergrund der Abschaffung des Nebenkostenprivilegs können sich 40 Prozent der betroffenen Kabel-TV-Haushalte einen Wechsel der TV-Empfangsart vorstellen - Foto: iStock Photo

Nebenkostenprivileg

AGF: Wie hoch die Zahl der Cord-Cutter ausfallen könnte

Im Juli 2024 läuft bekanntlich das Nebenkostenprivileg für Kabel-TV aus. Das bedeutet, Kabelgebühren in Mietverträgen dürfen ab dann nicht mehr als Nebenkosten abgerechnet werden. In der Folge können Millionen Haushalte in Deutschland zum ersten Mal frei entscheiden, von welchem Anbieter sie künftig ihr TV-Signal beziehen wollen oder ob sich darauf verzichten. Konkret betroffen sind etwa 6,6 Millionen Haushalte.

Für die Herbstwelle der Plattformstudie 2023 hat das Marktforschungsunternehmen Kantar im Auftrag der AGF Videoforschung nun erstmalig die möglichen Auswirkungen der Abschaffung des sogenannten Nebenkostenprivilegs untersucht. Für die Studie werden zweimal im Jahr pro Welle circa. 2.500 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in TV-Haushalten befragt.

So hoch ist die Zahl der wechselwilligen Kabelkunden

Demnach haben erst 14 Prozent der Befragten aus den betroffenen Haushalten haben sich bisher mit der Thematik beschäftigt. Von allen Befragten geben rund 36 Prozent spontan an, beim Kabelanschluss bleiben zu wollen. Etwa 40 Prozent könnten sich vorstellen, die Empfangsart zu wechseln: Von diesen Wechselwilligen kann mehr als die Hälfte noch keine konkrete Angabe machen, welche Empfangsart sie wählen würden, jeder Dritte nennt Fernsehen über das Internet als mögliche Alternative zum bisherigen Kabelanschluss.

Dazu sagt Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung: "Im Wegfall des Nebenkostenprivilegs liegt eine große Chance für unterschiedliche Distributoren und Angebote, die bereits im Markt etabliert sind. Daneben muss berücksichtigt werden, dass die Anzahl und die Nutzung der Smart TVs in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, so dass wir mit Spannung darauf schauen, wie sich auch die sogenannten 'Cord-Cutter' entwickeln werden – potenziell sind 6,6 Millionen Haushalte in den nächsten Monaten empfänglich für neue Angebote."

Aus der Plattformstudie geht zudem hervor, dass die Internetnutzung inzwischen bei 90,6 Prozent liegt und damit einen neuen Höchstwert erreicht hat. Die Internetnutzung am Smart TV steigt ebenfalls von 59,5 Prozent in der Vorwelle auf inzwischen 61,5 Prozent an. Und auch die Nutzung am PC  bzw. Laptop nimmt von 72,3 Prozent in der Vorwelle auf 74,8 Prozent zu, während sie auf dem Smartphone mit 84,5 Prozent stagniert. Zwei Drittel der befragten Onliner gehen mit drei oder mehr Geräten ins Internet – ein leichtes Plus gegenüber dem Wert der Vorwelle.

Streaming-Nutzung auf stabilem Niveau

Mediatheken der TV-Sender und Streaming-Angebote werden dabei am liebsten am Big Screen konsumiert: 87,3 Prozent der Nutzer:innen von Netflix streamen über den Big Screen, bei Amazon Prime Video sind es 83,4 Prozent, bei Disney+ 76,1 Prozent und bei den Online-Angeboten der Sender 74,2 Prozent. Kurze Clips und Nachrichten werden dagegen bevorzugt auf dem Smartphone geschaut: Von den YouTube-Nutzer:innen streamen 76,5 Prozent auf dem kleinen Screen, bei den Rezipienten von Videos auf Nachrichtenportalen sind es 66,2 Prozent. Insgesamt bleibt die Streaming-Nutzung stabil. Nach einer deutlichen Steigerung von der Frühjahrswelle 2022 zur Frühjahrswelle 2023, bleibt der Wert mit jetzt 68,4 Prozent zu 68,2 Prozent nahezu stabil.
 
Ähnliche Themen:
 
 

Kostenlos versorgt Sie der new-business-Newsletter mit allen Neuigkeiten. Jetzt abonnieren - nie wieder etwas verpassen!

E-Mail:

Sicherheitscode hier eintragen: