Vor dem Hintergrund der Abschaffung des Nebenkostenprivilegs können sich 40 Prozent der betroffenen Kabel-TV-Haushalte einen Wechsel der TV-Empfangsart vorstellen - Foto: iStock Photo
Nebenkostenprivileg
AGF: Wie hoch die Zahl der Cord-Cutter ausfallen könnte
Im Juli 2024 läuft bekanntlich das Nebenkostenprivileg für Kabel-TV aus. Das bedeutet, Kabelgebühren in Mietverträgen dürfen ab dann nicht mehr als Nebenkosten abgerechnet werden. In der Folge können Millionen Haushalte in Deutschland zum ersten Mal frei entscheiden, von welchem Anbieter sie künftig ihr TV-Signal beziehen wollen oder ob sich darauf verzichten. Konkret betroffen sind etwa 6,6 Millionen Haushalte.
So hoch ist die Zahl der wechselwilligen Kabelkunden
Demnach haben erst 14 Prozent der Befragten aus den betroffenen Haushalten haben sich bisher mit der Thematik beschäftigt. Von allen Befragten geben rund 36 Prozent spontan an, beim Kabelanschluss bleiben zu wollen. Etwa 40 Prozent könnten sich vorstellen, die Empfangsart zu wechseln: Von diesen Wechselwilligen kann mehr als die Hälfte noch keine konkrete Angabe machen, welche Empfangsart sie wählen würden, jeder Dritte nennt Fernsehen über das Internet als mögliche Alternative zum bisherigen Kabelanschluss.
Dazu sagt Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung: "Im Wegfall des Nebenkostenprivilegs liegt eine große Chance für unterschiedliche Distributoren und Angebote, die bereits im Markt etabliert sind. Daneben muss berücksichtigt werden, dass die Anzahl und die Nutzung der Smart TVs in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, so dass wir mit Spannung darauf schauen, wie sich auch die sogenannten 'Cord-Cutter' entwickeln werden – potenziell sind 6,6 Millionen Haushalte in den nächsten Monaten empfänglich für neue Angebote."
Aus der Plattformstudie geht zudem hervor, dass die Internetnutzung inzwischen bei 90,6 Prozent liegt und damit einen neuen Höchstwert erreicht hat. Die Internetnutzung am Smart TV steigt ebenfalls von 59,5 Prozent in der Vorwelle auf inzwischen 61,5 Prozent an. Und auch die Nutzung am PC bzw. Laptop nimmt von 72,3 Prozent in der Vorwelle auf 74,8 Prozent zu, während sie auf dem Smartphone mit 84,5 Prozent stagniert. Zwei Drittel der befragten Onliner gehen mit drei oder mehr Geräten ins Internet – ein leichtes Plus gegenüber dem Wert der Vorwelle.
Streaming-Nutzung auf stabilem Niveau
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Marcel Kodura 10.01.2024