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Gruner + Jahr, Medweth, Spiegel-Verlag und Zeit-Verlag verlassen VDZ-Fachverband Publikumszeitschriften

Die Medienhäuser Gruner + Jahr, Media Group Medweth, Spiegel-Verlag und Zeit-Verlag haben ihre Mitgliedschaft im Fachverband Publikumszeitschriften im VDZ gekündigt. Das bestätigten die vier Verlage auf unsere Anfrage. Zur Begründung heißt es: "Die Ereignisse um die Wahl des neuen Präsidenten haben grundlegende Interessen- und Auffassungsunterschiede über Ausrichtung, Ziele und das Miteinander im Verband sichtbar gemacht." Die Verlage bedauern, "dass dieser Schritt notwendig geworden ist". Ihre Kündigung wird zum 1. Juli 2017 wirksam. In den Regionalverbänden wollen sie indes bleiben.

Julia Jäkel, CEO von Gruner + Jahr, Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer des Zeitverlags, und Spiegel-Chef Thomas Hass hatten zuvor schon ihre Teilnahme am Publishers' Summit des VDZ am 7./8. November in Berlin abgesagt. Auch die meisten Mitarbeiter dieser drei Medienhäuser waren dem Event ferngeblieben. Grund für die Absage der drei Hamburger Verlagschefs war die Verärgerung über das Nominierungsverfahren für die Nachfolge Dr. Hubert Burdas als VDZ-Präsident gewesen. Als dessen Nachfolger hatte das VDZ-Präsidium Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, Gesellschafter der Essener Funke Mediengruppe vorgeschlagen. Holthoff-Pförtner wurde mittlerweile von der Delegiertenversammlung zum neuen VDZ-Präsidenten gewählt.

Jäkel, Esser, Hass und Verleger Christian Medweth hatten das Nominierungs-Procedere schon im Oktober als "intransparent" kritisiert. In ihrem Brief an die Delegierten des VDZ beklagten die vier Unterzeichner, dass dieser Vorschlag "ohne Beteiligung vieler wichtiger Mitgliedsunternehmen des VDZ – konkreter: der Publikumszeitschriften innerhalb des Verbandes – und in einem für diese Mitglieder höchst intransparenten Procedere" entstanden sei. Das Verfahren erinnere an "Hinterzimmerbünde". Deutlich wird, dass sich die Verlagsmanager bei dieser wichtigen Entscheidungsfindung übergangen fühlten.

Der Fachverband Publikumszeitschriften im VDZ erklärte heute, man bedauere den Austritt der vier Verlage, begrüße aber, dass sie in den Landesverbänden verbleiben. "Durch das Fortbestehen ihrer Mitgliedschaft in den Landesverbänden sind die Verlage im VDZ Mitglied und können somit die fachverbandsübergreifenden Themen in der Medienpolitik sowie der Tarif- und Steuerpolitik mitgestalten."